RE-ENFORCE

Stürme, Wind, Trockenheit, Borkenkäfer … die Wälder und ihre Bewirtschafter werden in den letzten Jahren vermehrt durch abiotische und biotische Schadfaktoren herausgefordert. Alle machen dabei die gleiche Erfahrung: Plötzlich fällt der Altbestand aus, und nun muss neu begründet werden. Die Frage ist, wie genau? Mit der „Wiederherstellung von degradierten Waldflächen“ beschäftigen sich seit Kurzem Wissenschaftler*innen aus acht Nationen im Projekt RE-ENFORCE.
Mit dabei ist unter anderem das Forstliche Versuchswesen (BT FVI) der Landesforstanstalt MV, das sowohl im praktischen Teil als auch im Modellierungsteil Aufgaben übernimmt. Denn einerseits sollen die europäischen Partner sechs verschiedene, durch abiotische (Trockenheit, Wind, Feuer) oder biotische (Borkenkäfer, Eschentriebsterben) Faktoren abgestorbene Waldflächen wieder aufforsten und sich dazu in Workshops austauschen (wie gelingt das am besten, welche Erfahrungen gibt es dazu etc.). Diese Flächen werden „Pilot Actions“ (frei übersetzt: Vorreiterflächen) genannt. Andererseits sammeln die Projektpartner Daten, mit denen sie (a) eigene Modelle entwickeln und vor allem (b) bestehende Modelle kombinieren wollen. Am Ende sollen zwei Karten entstehen: eine Ökosystemkarte, die zeigt, welche Flächen innerhalb Europas besonders wertvoll sind, und eine Gefährdungskarte, die das Gefährdungspotenzial durch die untersuchten Schadfaktoren abbildet. In einem finalen Schritt soll in einem Webtool alles zusammenfließen, sodass interessierte Nutzer schnell ermitteln können, welche Flächen besonders wertvoll und wenig gefährdet sind – und sich daher eine Aufforstung besonders lohnt. In einem Bericht werden die gesammelten Erkenntnisse aus den Workshops (Erfahrungsaustausch) zusammengefasst und ebenfalls veröffentlicht.
Ein Blick auf die Pilot Actions bzw. Versuchsflächen in Mecklenburg-Vorpommern gewährt folgendes Video.
Im Jahr 2022 traf ein Sturm im Nordosten Deutschlands mehrere Eschenbestände (Fraxinus excelsior), die durch den Pilz Hymenoscyphus fraxineus bereits tödlich geschwächt waren. Drei Jahre später wollen wir drei Ansätze bei der Wiederaufforstung testen. Die Flächen sollen die Auswirkungen verschiedener Wiederbewaldungsmethoden nach dem Eschentriebsterben aufzeigen.
Offizieller Projekttitel: Transnational co-operation on nature-based solutions for restoring degraded forests of Central Europe
Drittmittelgeber: Interreg Central Europe
Partnerinstitutionen:
- Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW)
- Croatian Forest Research Institute (CFRI)
- Czech University of Life Sciences Prague (CZU)
- Landesforstanstalt Mecklenburg- Vorpommern (BT FVI)
- Duna-Dráva National Park Directorate (DDNPD)
- Fertő-Hanság National Park Directorate (FHNPD)
- Forest Research Institute (IBL)
- University of Padova (UNIPD)
- Slovenian Forestry Institute (SFI)
Laufzeit: 01.06.2024 – 31.05.2027.
Weitere Informationen unter der Projektwebsite und LinkedIn
