Billenhagen
Die Verbindung Wald und Meer.
Das Forstamt Billenhagen liegt im Norden von Mecklenburg-Vorpommern. Es ist aus den damaligen Forstämtern Altheide und Tessin hervorgegangen – heute werden in den sechs Revieren des Forstamtes zirka 7.000 Hektar Landeswald bewirtschaftet. Das Forstamt findet ihr im Ort Mandelshagen, in idyllischer Lage inmitten des „Billenhägener Forstes“, etwa sechs Kilometer nordwestlich der Ortschaft Sanitz. Der gesamte Amtsbereich wird begrenzt durch die Bundesautobahn A 20 im Westen und dem Fluss Recknitz im Osten – und reicht in Nord-Süd-Ausdehnung von der Ostseeküste bis zur Bundesautobahn A 20.
In den dazwischenliegenden, großen Waldkomplexen treffen Naturfreunde und Jäger:innen auf Rot-, Dam-, Schwarz- und Rehwild.
In diesem Amtsbereich findet ihr auch:
- das Jagdschloss bei Gelbensande,
- den Köhlerhof Wiethagen,
- die Hügelgräber bei Marlow,
- die Ausläufer der Rostocker Heide,
- das landschaftlich besonders reizvolle Recknitztal.
Billenhäger Forst
23.05.1328 - Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Billenhagen
1618-48 Im Dreißigjährigen Krieg: Zerstörung der Ortschaft Langhagen (zwischen Sanitz und Billenhagen) und Zunahme der Waldfläche
1766 Errichtung der Forstinspektion Gelbensande. Für den Bereich des Billenhäger Forstes sind vier Revierverwaltungen zuständig: Völkshagen, Freienholz, Steinfeld und Billenhagen
1788 Die Schmettausche Karte zeigt für den „Billenhäger Forst“, dass zirka ein Viertel der heutigen Waldfläche landwirtschaftlich genutzt wurde; so war der südliche (Freienholzer-) Waldteil vom nördlichen (Billenhäger-) Waldteil durch einen breiten Feldstreifen getrennt. Auch um die Ortschaft Sanitz und südlich der Ortschaft Völkshagen nahm die Waldfläche in den folgenden 150 Jahren erheblich zu. Die Hauptbaumarten waren zu dieser Zeit die Eiche und die Buche, in ganz geringem Maße auch Weichlaubholz; die Baumarten Kiefer und Fichte kamen nur auf rund 30 Hektar im Revier Gresenhorst vor. Bis zur Forsteinrichtung im Jahre 1929 steigt der Nadelholzanteil um 50 % auf 1.100 Hektar.
1817 Das Rittergut Billenhagen wird von einem Major von Berg an die Kammer verkauft. Die Revierverwaltungen von Billenhagen und Steinfeld werden zusammengelegt.
1850-55 Der Waldteil „Kösterbeck“, heute ein beliebtes Naherholungsgebiet der Rostocker Bürger:innen, wird aufgeforstet.
1859 Erste vollständige Bestandsaufnahme und Forsteinrichtung
1887 Zweite vollständige Forsteinrichtung
1925 Errichtung des Forstamtes Billenhagen mit sieben Revieren (Steinfeld, Billenhagen, Gresenhorst, Groß – und Klein Freienholz, Kösterbeck und Langsdorf); dem benachbarten Forstamt Altheide unterstehen unter anderem die Reviere Altheide, Völkshagen und Wilmshagen.
1945 Das Forstamt Billenhagen wurde zunächst stillgelegt.
1946-61 Es gab wieder eine Revierförsterei in Billenhagen. Der Revierteil Cordshagen, der ursprünglich dem Hospital "Zum Heiligen Geist" von Rostock angehörte, wird dem Billenhäger Forst angegliedert. In der Folgezeit wurden die Forstämter aufgelöst. Es entstanden Oberförstereien, die in staatliche Forstwirtschaftsbetriebe integriert wurden.
bis 1989 Das Gebäude war Revierförsterei in der Oberförsterei Sanitz, später Rövershagen.
2001 Aus den ehemaligen Forstämtern Tessin und Altheide entsteht das Forstamt Billenhagen.
01.07.2001 Nach einjährigen Sanierungsarbeiten wurde das Gebäude als Amtssitz für das neu entstandene Forstamt Billenhagen freigegeben.
Forstamt Billenhagen - Zahlen und Fakten
Im Hoheitsbereich liegen die Städte Rostock, Ribnitz-Damgarten und Tessin sowie die Gemeinde Graal-Müritz und die Ämter Darß/Fischland, Tessin-Land, Sanitz, Carbäk, Marlow und Rostocker Heide.
Die Wälder des Forstamtes Billenhagen umfassen derzeit eine Gesamtwaldfläche von zirka 20.000 Hektar, davon werden 6.000 Hektar vom Stadtforstamt Rostock und 1.000 Hektar durch die Stadt Ribnitz-Damgarten eigenständig bewirtschaftet. 22 % der Gesamtfläche des Forstamtes ist bewaldet.
13 Naturschutzgebiete mit 3.400 Hektar Wald, mehrere FFH-Gebiete mit zirka 6.000 Hektar Wald und vier Landschaftsschutzgebiete liegen im Forstamtsbereich.
Die Waldflächen liegen 0-52 Meter über Normalnull. Der Jahresniederschlag beträgt zwischen 600 und 670 Millimeter. Davon fallen zirka 50 % in der Vegetationsperiode. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 8°C, das Januarmittel liegt bei 0,5°C, das Julimittel bei 16,2°C. Geologisch überwiegen Talsande der nordöstlichen Heide Mecklenburgs und Ablagerungen der Grundmoräne der Weichselvereisung.
Vorrangiges Ziel im Staatswald ist seine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung. Sie erfolgt kahlschlagslos unter weitgehender Ausnutzung der natürlichen Walddynamik. Für einen stabilen und ökologisch wertvolleren Wald wird der Nadelholzanteil langfristig zugunsten von Laubhölzern reduziert.
Waldfunktionen
Der Wald soll Holz liefern, der Erholung dienen und den Anforderungen von Naturschutz und Landschaftspflege gerecht werden. Die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion sind in unseren Wäldern gleichgestellt. Fast immer treffen mehrere Funktionen auf ein bestimmtes Gebiet zu.
Nutzfunktion
Holz ist ein umweltfreundlicher und nachwachsender Rohstoff, der im Gegensatz zu den fossilen Rohstoffen in seiner CO2-Bilanz neutral ist. Das heißt, bei seiner Zersetzung wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie vorher aus der Luft gebunden wurde. Bei der Holzernte achten wir darauf, dass nur so viel Holz eingeschlagen wird, wie auch tatsächlich wieder nachwächst. Durchschnittlich stocken im Forstamt Billenhagen pro Hektar 246 Vorratsfestmeter Holz. Der jährliche Zuwachs beträgt pro Hektar 7,1 Erntefestmeter. 4,7 Erntefestmeter pro Hektar werden jährlich eingeschlagen.
Schutzfunktion
Neben dem großen geschlossenen Waldgebiet der „Rostocker-Heide“, von Markgrafenheide über Graal-Müritz, bis zu den Orten Dierhagen und Wustrow, grenzen die Wälder direkt an die Ostsee. Ein etwa 100-300 m breiter Streifen (Küstenschutzwald) entlang der Ostseeküste dient den landeinwärts anschließenden Gebieten als Schutz vor den Naturgewalten Meer und Sturm. Durch die Küstenbewaldung werden einerseits die Winderosion und andererseits ein allzu rasches Vordringen des Wassers bei Sturmfluten verhindert. Der Wald bewirkt auch eine günstige Beeinflussung des Bioklimas.
Erholungsfunktion
Zu den landschaftlich schönsten und reizvollsten Gebieten an der Ostseeküste gehört das Waldgebiet „Rostocker-Heide“. Die See(heil-)Bäder Graal-Müritz, Neuhaus, Dierhagen, Wustrow und Ahrenshoop erstrecken sich idyllisch gelegen direkt am Ostseestrand. Umschlossen von naturbelassenen Wäldern strahlen sie einen besonderen Reiz aus. Die Ostseeküste ist bekannt für ihr besonderes Bioklima. Die Verbindung Wald und Meer bietet die besten Möglichkeiten zur Erholung, Rehabilitation und Prophylaxe. Deshalb legen wir besonderen Wert auf die Verbesserung der touristischen Infrastruktur und des Erholungswerts des Waldes. Dem Ausbau und der Instandhaltung sowie der Beschilderung des Wegenetzes, Aufräumarbeiten und Müllbeseitigung gilt unser besonderes Augenmerk. Gut ausgebaute Rad-, Wander- und Reitwege führen durch den Wald. Auf Rundwanderwegen können Besucher:innen gezielt die Schönheit der Natur hautnah erleben. Das Forstamt organisiert Veranstaltungen für Schulen sowie Waldexkursionen für interessierte Waldbesucher:innen. Wir wünschen allen Erholungssuchenden, Naturliebhabern und Waldfreunden viele erlebnisreiche Stunden in den Wäldern des Forstamtes.
Unsere Ausflugs-Empfehlungen
Der Großraum Rostock bietet die verschiedensten Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten.
Kulturelles finden Ostseeurlauber:innen auf den Homepages der Seebäder Dierhagen, Graal-Müritz und Warnemünde. Aber auch das "Innland" hat einiges zu bieten; Ribnitz-Damgarten, Rostock und Tessin laden nicht nur zum Stadtbummel ein.
Den Köhlerhof Wiethagen könnt ihr vom 01.04. bis 30.09. und das Jagdschloss Gelbensande ganzjährig entdecken.
Holz & Jagd
Unsere Holzvermarktung gibt gerne Auskunft zu Preisen und Lieferkonditionen.
Unser Leistungsangebot umfasst weiterhin: Holzeinschlagsarbeiten, Aufforstungen, Zaunbau und Forstschutzmaßnahmen oder Bodenbearbeitung und Flächenräumen.
Die Revierförster:innen oder Sachbearbeiter:innen des Forstamtes erstellen gerne ein profilzugeschnittenes Leistungsangebot!
Jährlich werden bei uns bis zu sechs Azubis zu Forstwirt:innen ausgebildet.
Auf Wunsch informiert unser Lehrmeister in einem Gespräch über das Berufsbild der Forstwirtin / des Forstwirtes. Weitere Details gibt es bei unserer Büroleiterin.
Freie Kapazitäten bei Begehungsscheinen, mögliche Einzeljagden sowie mögliche Teilnahme an Gesellschaftsjagden oder Zahlungsmodalitäten erfragt ihr bei unseren Sachbearbeiter:innen für Jagdwesen.