Waldtherapie

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Weiterbildung

Waldtherapie

Für therapeutisch pflegenden Berufe

Waldtherapie

Waldtherapie

Liegt eine konkrete medizinische Diagnose und Indikation vor, welche durch therapeutisch begleitende Maßnahmen behandelt wird, so spricht man von „Waldtherapie“- Therapie im eigentlichen Wortsinne.

Zielgruppe Personen  aus therapeutisch pflegenden Berufen:

  • Hausarztmedizin
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • (Gesundheits-) Psychologie, Psychiatrie
  • Neurologie
  • Kranken- und Gesundheitspflege
  • Altenpflege

Module Waldtherapie

Inhalt Modul 1: Einführung in die Waldtherapie

Arbeitsaufwand für die Teilnehmenden in Unterrichtseinheiten
15 Stunden (davon 8 Präsenzstunden - Seminar)


Modulziel:
Die Teilnehmenden können die Zielstellung Ihrer zu entwickelnden waldtherapeutischen Interventionen formulieren und wissenschaftsbasiert begründen.


Lern- und Qualifikationsziele (Kompetenzen):

  • Waldtherapie beschreiben und an Beispielen erläutern können.
  • Anwendungsbereiche der Waldtherapie gegenüber waldgestützter Gesundheitsförderung abgrenzen.
  • Das eigene Verständnis der Waldtherapie formulieren und in die aktuelle Diskussion der Begrifflichkeiten einordnen können.
  • Wirkungsweisen des Waldes auf die menschliche Physiologie und Psyche erläutern können.
  • Erhöhte Anforderungen an Waldtherapeuten im Vergleich zur waldgestützten Gesundheitsförderung begründen können.
  • Beitrag der waldgestützten Praktiken (Waldbaden/Waldtherapie) vor dem Hintergrund des biopsychosozialen Modells von Gesundheit erläutern können.
  • Internationale Ursprünge und Ausformungen der waldgestützten Gesundheitspraktiken beschreiben und miteinander vergleichen können.
  • Ausschlusskriterien in medizinischer Vorgeschichte und aktuellen Befunde für  waldtherapeutischen Behandlungen identifizieren können.
  • Den aktuellen Stand der Forschung zu waldtherapeutischen Intervention und zum Waldbaden inhaltlich zusammenfassen und in seiner Erklärkraft für beobachtete Wirkungen einschätzen.

Lehrinhalte:

  • Waldtherapie und waldgestützte Gesundheitsförderung  
  • Wirkungsweisen des Waldes – Physiologie und Psyche
  • Einsatzgebiete von Waldtherapie und waldgestützter Gesundheitsförderung
  • Qualifizierung/Anforderungen an Waldtherapeuten
  • Biopsychosoziales Modell von Gesundheit
  • Salutogenese, Stress und Resilienz
  • Internationale Ursprünge und Entwicklungen der Waldtherapie/des Waldbadens
  • Stand der Forschung

Lehr-/Lernformen:
1 Präsenzseminartag, Selbststudium mit Studienskript, Transferaufgabe


Prüfungsvorleistung:
Aktive Teilnahme am Präsenztag „Einführung in die Waldtherapie“


Modulabschlussprüfung:
Schriftliche Ausarbeitung - Transferaufgabe

Inhalt Modul 2: Ökosystem Wald

Arbeitsaufwand für die Teilnehmenden in Unterrichtseinheiten:
75 Stunden (davon 24 Präsenzstunden - Seminar)


Modulziel:
Die Teilnehmenden können ein geeignetes Waldgebiet für die Durchführung ihrer waldtherapeutischen Interventionen ausmachen und bewerten. Dabei tragen Sie den rechtlichen Rahmenbedingungen des Arbeitens mit Personen im Wald und dem nachhaltigen Verhalten im Wald Rechnung.


Lern- und Qualifikationsziele (Kompetenzen):

  • Standortbeschreibung durchführen: Geeignete Waldgebiete für die Durchführung waldtherapeutischer Interventionen ausmachen und bewerten.
  • Kenntnisse der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Aufenthalt mit Gruppen im Wald  umsetzen können.
  • Herausforderungen des Arbeitens mit Personen im Wald identifizieren und minimieren.
  • Die Auswirkungen des Arbeitens mit Personen im Wald auf den Wald abschätzen und Strategien zur Minimierung der negativen Auswirkungen entwickeln
  • Prozesse im Ökosystem Wald als Grundlage für Entscheidungen über die Gestaltung von Behandlungseinheiten heranziehen.
  • Erweiterte Kenntnisse im Erkennung und Erklären der biodiversen Pflanzen- und Tierwelt im Wald für die Gestaltung von Behandlungseinheiten nutzen.
  • Zeigerarten identifizieren können und Rückschlüsse auf Gegebenheiten im Klima und Waldboden schließen.
  • Landschaftsökologische Wirkungen in die Gestaltung der Behandlungseinheiten einbeziehen.

Lehrinhalte:

  • Der Wald als Ökosystem
  • Der Wald als Vegetationstyp
  • Konsumenten des Waldes
  • Landschaftsökologische Wirkungen
  • Forstrechtliche Grundlagen
  • Haftungsfragen in der Arbeit mit Patientinnen und Patienten im Wald

Lehr-/Lernformen:
3 Präsenzseminartage, Selbststudium mit Studienskript, multimedialen Lernmaterialien, Transferaufgabe


Prüfungsvorleistung:
Aktive Teilnahme an den Präsenztagen


Modulabschlussprüfung:
Schriftliche Ausarbeitung - Transferaufgabe

Inhalt Modul 3: Methoden und Didaktik in der Waldtherapie

Arbeitsaufwand für die Teilnehmenden in Unterrichtseinheiten:
45 Stunden (davon 16 Präsenzstunden - Seminar)


Modulziel:
Die Teilnehmenden formulieren ausgehend von einer konkreten Fallbeschreibung therapeutische Ziele,  wählen Methoden zu deren Umsetzung und planen Methoden der Überprüfung des therapeutischen Erfolges.


Lern- und Qualifikationsziele (Kompetenzen):

  • Die Notwendigkeit didaktischer Planung für waldtherapeutische Interventionen begründen können.
  • Den waldtherapeutischen Planungsprozess in seinen Phasen und Zielstellungen erläutern können.
  • Arten von Zielen (kognitiv, affektiv etc.) voneinander abgrenzen und mit Beispielen illustrieren können.
  • Methoden der Evaluation den gesetzten Zielen zuordnen können und Ihre Eignung einschätzen können.
  • Ein waldtherapeutisches Assessment für ein konkretes Fallbeispiel durchführen können.

Lehrinhalte:

  • Didaktische Grundlagen:
    o    Zielformulierung
    o    Methoden
    o    Evaluation
  • Lerntheorien
  • Planung, Durchführung und Evaluation waldtherapeutische Interventionen
  • Ablauf eines waldtherapeutischen Assessments

Lehr-/Lernformen:
2 Präsenzseminartage, Studienskripte, multimediale Lernmaterialien, Transferaufgabe


Prüfungsvorleistung:
Aktive Teilnahme an den Präsenztagen


Modulabschlussprüfung:
Schriftliche Ausarbeitung - Transferaufgabe

Arbeitsaufwand für die Teilnehmenden in Unterrichtseinheiten:
75 Stunden (davon 24 Präsenzstunden - Seminar)


Modulziel:
Die Teilnehmenden erproben das entwickelte therapeutische Szenario und entwickeln Strategien für den praktischen Umgang mit Herausforderungen in der Arbeit mit Patientinnen und Patienten im Wald.


Lern- und Qualifikationsziele (Kompetenzen):

  • Auswahl der Übungen gemäß der gewählten Ziele und Patienten begründen können.
  • Wirkung von Achtsamkeitsübungen kennenlernen und anleiten können.
  • Indikationsbezogen Übungen im eignen Tätigkeitsfeld (z.B. Orthopädie, Psychiatrie etc.) für die Anwendung im Wald auswählen und anleiten können.
  • Phasen und Herausforderungen von Gruppenprozessen erläutern können.
  • Den eigenen Umgang mit Störfaktoren wählen und begründen können.
  • Anleitungsstile erläutern und eine begründete Auswahl treffen können.
  • Praktischer Umgang mit Herausforderungen im Wald.
  • Umgang mit medizinischer Vorgeschichte und aktuellen Befunden der Patientinnen und Patienten im Rahmen einer waldtherapeutischen Intervention.

Lehrinhalte:

  • Erarbeitung eigener indikationsbezogener Übungen und Stundenbilder
  • Methodensammlung anwenden
  • personenzentrierte Gesprächsführung
  • Anleitung von Gruppen und Einzelsettings im Wald
  • Gruppenprozesse und Kommunikation

Lehr-/Lernformen:
3 Präsenzseminartage, Studienskripte, Methodensammlung


Prüfungsvorleistung:
Aktive Teilnahme an den Präsenztagen


Modulabschlussprüfung:
Schriftliche Ausarbeitung - Transferaufgabe

Arbeitsaufwand für die Teilnehmenden in Unterrichtseinheiten:
60 Stunden inkl. 30 minütiger praktischer Prüfung


Modulziel:
Die Teilnehmenden des Kurses können die Konzeption eines therapeutischen Programmes für ein konkretes Fallbeispiel formulieren. In einer praktischen Gruppenprüfung (Rollenspiel) weisen sie die Umsetzbarkeit des Programmes nach.


Lern- und Qualifikationsziele (Kompetenzen):
Planung, Durchführung und Evaluation einer 30 minütigen waldtherapeutischen Intervention für ein selbstgewähltes Fallbeispiel durchführen können und die Konzeption schriftlich darlegen können.


Lehr-/Lernformen:
Selbststudium, 30 min praktische Prüfung zzgl. Auswertungsgespräch


Modulabschlussprüfung:

  • Schriftliche Konzeption eines waldtherapeutischen Programmes
  • Praktische Prüfung einer waldtherapeutischen Einheit á 30 Minuten

Rahmenbedingungen

Arbeitsaufwand: 270 h
Kosten: 3.800,-€ (Frühbucherrabatt von 300 € bei Anmeldung bis zum 31.12.2023)
Abschlussprüfung: nach erfolgreichem Bestehen der mündlichen Gruppenprüfung und des schriftlichen Erprobungsberichts erhalten Sie das Zertifikat „Waldtherapeut*in“

Termine:

April 2024 bis Oktober 2024 (Anmeldung bis zum 31. März 2024)
Präsenzblock 1: 19. bis 22. April 2024 (Modul 1, Modul 2 Teil I, Einführung Methodenkoffer)
Präsenzblock 2: 25. bis 27. Mai 2024 (Zusatzmodul Arzneipflanzen des Waldes, Modul 2 Teil II, Zusatzmodul Landart/Kunst im Wald)
Präsenzblock 3: 28. Juni bis 01. Juli 2024 (Modul 3, Modul 4 Teil I)
Präsenzblock 4: 03. bis 04. August 2024 (Modul 4 Teil II)
Prüfung: 12. Oktober 2024 (Modul 5) Terminänderungen vorbehalten

Kursorte (Präsenzen):
Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Eldenholz 23
17192 Waren / Müritz

Teilnehmeranfragen/-verwaltung:
Lisa Boehnke: 0 38 43 / 856 67-20
Email: waldtherapie@lfoa-mv.de

Impressionen aus dem Kurs

Unsere Partner

Logos Universität Rostock, Universitätsmedizin Rostock, Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern, Landesforst MV Waldservice und Energie GmbH, SDW, Müritz Klinik, BioCon Valley, Dr. Ebel Moorbad Bad Doberan

Ausgebildete Therapeuten

Sie Suchen nach einem Waldtherapeuten, oder wollen Infos direkt von Kursabsolventen? in dieser Liste finden sie kompetente Experten:

Kurs 2023 Absolvent Titel Projektarbeit Kontakt
Waldprävention Jana Ohlendorf Wald-Yoga zur Gesundheitsprävention ohlendorf.jana@yahoo.co.uk
Waldprävention Carola Clausen Familienzeit - Raus in die Natur info@carolaclausen.de
Waldprävention Lisa Vieler-Mavridis Shinrin-Yoku X Tanz WaldBewegt@icloud.com
Waldprävention Christina Fink Waldzeit für Familien – Familienbildung im Naturraum Wald waldwunder@gmx.net
Waldtherapie Maya Meyer Waldtherapie bei Kindern mit Entwicklungsverzögerung im Rahmen der Ergotherapie info@mm-ergotherapie.de
Waldtherapie Christin Kühne Waldtherapie innerhalb der psychisch- funktionellen Behandlung der Ergotherapie bei PatientInnen mit der Diagnose „Burnout-Syndrom“ christin.kuehne@arcor.de
Waldtherapie Friederike Dörrie Erweiterung des Therapieangebots durch Integration waldtherapeutischer Angebote der MEDIAN Klinik Heiligendamm Friederikedoerrie@web.de
Waldtherapie Nadine Winkler Der Wald als Ressource zur Schmerzbewältigung email_ptp@posteo.de
Waldtherapie Linda Römelt Waldtherapie im Beschäftigungs- und tagesstrukturierenden Angebot „In der Lehmkuhl“ linda.roemelt@ggp-gruppe.de
Waldtherapie Silvana Voltz Integration von Waldtherapie in das therapeutische Angebot der Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotheraie kjp-voltz@outlook.de

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Kurs 2021 Absolvent Titel Projektarbeit Kontakt
Waldtherapie Anke Brosowski

Implementierung der Waldtherapie als Ergänzung zur Rehabilitation von onkologischen Patienten im Reha – Zentrum Ückeritz, Klinik Ostseeblick der DRV Bund ankebrosowski@gmx.de
Waldtherapie Marleen Thamm Waldtherapie und Menschen mit Identitätsproblemen - Steigerung der Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung im Spiegel des Waldes marleenalie@icloud.com
Waldtherapie Katharina Friedrich Waldtherapie für Führungskräfte und Unternehmer mit leichter - mittelgradiger Depression rina@physio-plau.de
Waldtherapie Lutz-Henning Friedrichs Waldtherapie als ergänzendes Therapeutikum zur Verbesserung der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit in der Behandlung von Erwachsenen mit ADHS lutz.friedrichs@gmx.de
Waldtherapie Monika Kreuschmer Waldtherapie als komplementäres Angebot zur Berufsförderung von Menschen mit Behinderung im Kontext der Eingliederungshilfe in einer WfbM monika.kreuschmer@icloud.com
Waldtherapie Gabriele Schmidt Waldtherapeutische Angebote als Erweiterung der ambulanten Nachsorge für aus der Reha entlassene suchtkranke Klient*innen der gGmbH für Suchthilfe des Kreises Unna. schmidt-ga@web.de
Waldtherapie Daniel Schrader Entspannung und Verminderung von akuter ADHS Symptomatik dan.schrader93@web.de
Waldprävention Susanne Behm Waldprävention und Fasten service@fastenhof.de
Waldprävention Torsten Maaß Waldprävention mit Schülern einer 4. Klasse - „Wald, Du bist mein Freund!“ ostseeglueck@gmx.de
Waldprävention Jana Schmidt Waldgestützte Trauerbegleitung – Neue Wege in der psychosozialen Versorgung Trauernder im Rahmen von medizinischen Vorsorgemaßnahmen nach §111a SGBV jaschmi2014@gmail.com
Waldprävention Steffi Wassermann Erstellung eines Angebots zur „Waldprävention für Familien“ Steffi.Wassermann@lfoa-mv.de

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Kurs 2021 Absolvent Titel Projektarbeit Kontakt
Waldprävention Anne Ruppert Präventive Anwendung der Acceptance and Commitment Therapy (ACT) im Wald kontakt@meinding-coaching.de
Waldprävention Jessika Melz Jessika Melz    Lebensreise j.undm.melz@gmail.com
Waldprävention Alexander Wright Waldbaden zur persönlichen Gesundheitsprävention für Menschen, die Menschen führen info@the-wright-place.de
Waldtherapie Hans-Christian Puls Waldtherapie nach Nierentransplantation bei Kindern und Jugendlichen hanschristian.puls@hotmail.de

Waldtherapie Lutz Hoffmann Waldtherapie und Schizophrenie tz.hoffmann@kloster-dobbertin.de
Waldtherapie Matthias Bielesch Implementierung von Waldtherapie ins stationäre Setting der Kinder- und Jugendpsychiatrie Matthias.Bielesch@med.uni-rostock.de
Waldtherapie Henriette Ehrlich Waldtherapeutische Interventionen in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung praxis.ehrlich@gmx.de

Das sagen unsere Absolventen

Steffi Wassermann ist studierte Försterin und lernt leidenschaftlich gern dazu. Sie hat bereits viele verschiedene Weiterbildungen absolviert – ist ausgebildete Waldpädagogin und zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin. Bei der Landesforst MV organisiert und leitet sie waldpädagogische Angebote für Kita- und Schulkinder sowie Walderlebnisse für Familien. Steffi Wassermann ist Försterin geworden, weil sie gern draußen aktiv ist. Heute arbeitet sie überwiegend aus dem Büro heraus für den Wald. Als ihr Chef sie fragte, ob sie sich vorstellen kann, Waldbaden in der Landesforst M-V anzubieten, war sie zunächst skeptisch. Und sagte dann zu.

„Wenn ich Waldprävention oder Waldbaden anleite, dann möchte ich das auch mit einem fundierten Hintergrund machen. Ich möchte verstehen, warum was im Wald wie wirkt. Ich habe mir zusätzlich zur Weiterbildung auch ein Dutzend gute Bücher gekauft – zunächst bin ich eben erstmal ein Kopfmensch. Das theoretische Wissen allein reichte mir jedoch diesmal nicht. Ich wollte mir Übungen nicht nur anlesen, sondern auch ausgiebig ausprobieren. Ich wollte erleben, wie der Wald auf mich wirkt. Was bei mir geht, das kann ich bestimmt auch gut weitergeben.

Wenn ich ganz ehrlich bin, konnte ich mir früher kaum vorstellen, warum Menschen Geld für Gesundheitsvorsorge im Wald ausgeben sollten, wenn sie doch auch allein in den Wald gehen können. Viele der Übungen lesen sich in der Beschreibung simpel. Warum also jemanden dafür bezahlen, um sich bewusst Waldgeräusche anzuhören oder eine halbe Stunde auf dem Waldboden zu sitzen? Während der Weiterbildung hat es dann bei mir Klick gemacht. Als Begleiterin für Waldprävention unterstütze ich Menschen dabei, zu sich selbst zu kommen. Ich bin weder Entertainerin noch Lehrerin. Ich schaffe im Wald Anlässe für Achtsamkeit und Entspannung. Ich bringe Menschen auf Ideen, gebe Anregungen im sicheren Raum, um sich waldbasiert einmal selbst erfahren können.

Ich habe in der Weiterbildung einen Leitfaden entwickelt, wie Waldbaden für Familien funktionieren kann. Ich helfe Eltern dabei, raus aus dem Kopf zu kommen und mit ihren Kindern zusammen eine entspannte Zeit im Wald zu genießen. Das ist beispielsweise auch für Kinder mit ADHS interessant, die durch Übungen im Wald zur Ruhe kommen können. Der Wald hilft den Familien dabei, alte Muster einmal zu lassen, sich in der Gruppe neu zu erfahren.

Beim Waldbaden nehmen wir den Wald nicht nur als Kulisse für unseren Spaziergang oder fürs Fahrradfahren wahr. Wir gehen eine Verbindung mit dem Wald ein – und diese kann uns helfen, aus unserem Tunnelblick der kleinen und großen Alltagsprobleme wieder aufzutauchen. Im Wald kann man das große Ganze sehen. Man spürt, wie alles zusammenspielt. Und merkt, dass man selbst auch nur ein kleiner Teil von diesem großen Ganzen ist. Man kann zurückkommen zu dem, was für einen wirklich wichtig ist. Diese Chance möchte ich anderen für den Lebensalltag eröffnen. Einen Einstieg, den Wald als Lebensbegleiter zu nutzen.“

Gabriele Schmidt arbeitet seit 24 Jahren in der ambulanten Drogenhilfe im Kreis Unna in Nordrhein-Westfalen. In der Corona-Zeit konnte sie nicht mehr wie gewohnt, Beratungen in ihrem Büro anbieten. Stattdessen traf sie ihre Klientinnen und Klienten draußen auf einen Spaziergang. Die entspannte Atmosphäre der Gespräche im Grünen am nahegelegenen Fluss und die positive Wirkung der Beratung in Bewegung möchte Gabriele Schmidt zukünftig bewusst nutzen. Darum hat sie sich intensiv mit Waldtherapie beschäftigt und in der Weiterbildung der Landesforst M-V Ideen und Übungen entwickelt, die sich für ihre Arbeit in der Drogenhilfe eignen.

„In der Arbeit mit meinen Klientinnen und Klienten geht es immer um Gefühle, auch wenn die Menschen, die zu mir in die Beratung kommen, das vielleicht noch gar nicht für sich erkannt haben. Es geht immer um eine positive Gefühlsregulation, um die Reduktion von Ängsten, um den konstruktiven Umgang mit Depression und inneren Spannungszuständen. Ich hatte von der Waldtherapie in den Medien gehört. Das Thema ploppte immer wieder auf und setzte sich als Idee fest. Als ich dann ein Buch zur Waldtherapie las, klang Vieles darin wie eine Antwort auf das, was meine Ratsuchenden für sich sinnvoll einsetzen können.

Ich arbeite mit schwer belasteten und traumatisierten Menschen. Neben psychischen Problemen haben sie mit körperlichen Symptomen und Auswirkungen ihrer Sucht zu kämpfen. Manche sind aufgrund ihres ungesunden Lebensstiles untergewichtig, andere deutlich übergewichtig. Viele von ihnen sind kein gesundes Maß an Bewegung gewohnt, von einem Waldspaziergang ganz zu schweigen. Wenn ich sie dazu einlade, mit mir in den Wald zu kommen, gehe ich daher behutsam vor. Ich beschreibe ihnen, was wir dort machen, dass es nicht um das Erbringen einer Leistung und das Erreichen von gelaufenen Kilometern geht, sondern das Erfahren von Momenten der Entspannung und des friedvollen Seins. Ich lade sie ein, auszuprobieren, ob der Wald ihnen dabei helfen kann, belastendes Gedankenkreisen zu unterbrechen und Ruhe zu finden.

Im Moment ist Waldtherapie in unserer Einrichtung noch Neuland. Ich probiere Neues in und mit der Natur aus und lerne aus den Erfahrungen. Die Bereitschaft der Klientinnen und Klienten, sich auf die Therapie im Wald einzulassen, ist eine wesentliche Voraussetzung. Auch wenn ein einzelner Besuch im Wald hilfreich und schön sein kann, Waldtherapie ist ein längerfristiger Prozess. Die Klientinnen und Klienten lernen durch die wiederholten waldtherapeutischen Übungen und positiven Erlebnisse, Stress und inneren Druck runterzufahren. In der Suchthilfe ist die Compliance der Menschen ein sensibler Punkt. Es kann durchaus vorkommen, dass der Kontakt zu einem Klienten kurzfristig abreißt. Ich bin gespannt, ob die Waldtherapie hier besonders motivierend wirkt. Diese Frage kann ich in etwa zwei Jahren beantworten.“

Susanne Behm ist studierte Archäologin und Gründerin des Fastenhofs Behm in Flecken Zechlin an der Mecklenburgischen Seenplatte. Während ihres Studiums hat sie sich intensiv mit der Ernährung der Steinzeitmenschen beschäftigt. Heute hilft sie Gästen ihres Hofes durch Fastenwochen wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Susanne Behm ist während ihrer Fastenwanderwochen jeden Tag wenigstens vier Stunden im Wald unterwegs – denn Fastenwandern und Waldbaden sind fester Bestandteil ihrer selbst entwickelten Fasten-Methode.

„Fasten und Waldbaden sind eine tolle Kombination. Das ist wie ein Reset für den Körper.
Menschen, die zu uns auf den Fastenhof kommen, sind häufig beruflich stark eingespannte und gestresste Leistungsträger – von der Führungskraft im Unternehmen bis hin zur Krankenschwester. Die Achtsamkeitsübungen aus dem Waldbaden können sie in ihren Alltag integrieren und so das gute Gefühl und die positive Wirkung der Fastenwoche verlängern.

Waldbaden bedeutet für mich, sich wieder mit der Natur zu verbinden. Ich merke, wie gut das Waldbaden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern meiner Fastenkurse tut. Wenn sie ankommen, sind sie gestresst, nach dem ersten Spaziergang ist das Stresslevel schon niedriger und nach einer Woche ist der Unterschied deutlich. Der Aufenthalt im Wald hat einen unglaublichen Erholungswert. Ich glaube, dass der Mensch in die Natur gehört. Wir fühlen uns im Wald einfach wohl.

Ich habe mich für die Weiterbildung Waldprävention angemeldet, weil ich mehr über die wissenschaftlichen Hintergründe des Waldbadens lernen und praxisnahe Tipps für das Anleiten der Übungen bekommen wollte. Ich habe in der Weiterbildung meinen eigenen Methodenkoffer entwickelt. Die waldpräventiven Übungen daraus kann ich nun wie Bausteine in meinen Kursen verwenden. Mir war wichtig, fundiertes Wissen zu erarbeiten, das über das Lesen eines populärwissenschaftlichen Buchs hinausgeht.

Ein großer Gewinn der Weiterbildung war die fantastische Gruppe, mit der ich gelernt habe. Durch die verschiedenen beruflichen Hintergründe konnten wir von einem breiten Spektrum an Erfahrungen profitieren und uns gegenseitig inspirieren. Das ist etwas ganz anderes, als wenn ich nur ein Buch lese.“

Monika Kreuschmer ist ausgebildete Ergotherapeutin und arbeitet als Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Ihre Aufgabe ist es, junge Menschen nach der Schulzeit auf eine Ausbildung oder Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Monika Kreuschmers Lebensgefährte ist ebenfalls Ergotherapeut mit eigener Praxis. Er brachte sie auf die Idee, ihre Leidenschaft fürs Grüne mit dem Know-How der Ergotherapie zu verbinden und Waldtherapie zu lernen.

„Wenn die jungen Menschen nach der Schulzeit zu uns in die Werkstatt kommen, sind sie oft nicht in Lage, längere Zeit zu stehen oder in die Hocke zu gehen. Und um das am Anfang zu trainieren, gehe ich oft mit ihnen in die Natur in unwegsames Gelände. Ich nutze den Wald auch als entspannten Ort zum Kennenlernen, wenn der neue Jahrgang anfängt.

Unsere jungen Leute werden vom Fahrdienst zuhause abgeholt und nach Feierabend wieder mit dem Fahrdienst zurückgefahren. Sie bewegen sich im Alltag sehr wenig. Ich beobachte sie in den verschiedenen Bereichen unserer Werkstatt. Ich sehe, mit welchen körperlichen Beschwerden sie zu tun haben und möchte ihnen helfen. Wenn sie in der Montage beispielsweise kleine Dinge zusammensetzen, sitzen sie häufig über einen längeren Zeitraum sehr krumm. Wenn sie in der Küche lernen, wiederholen sie die gleiche Tätigkeit über einen längeren Zeitraum. Das kann zu Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen führen.

Was ich in der Waldtherapie gelernt habe, kann ich in meine therapeutische Arbeit mit den Menschen mit Behinderung einbringen. Ich möchte gern ein Gruppenangebot im Wald anbieten, um Rückenschmerzen zu lindern. Und wenn das gut läuft, wäre ein waldtherapeutisches Angebot für das seelische Wohlbefinden der nächste Schritt.

Neben den vielen positiven Wirkungen der Waldtherapie wären solche Angebote auch Anlässe, damit Menschen mit Behinderung überhaupt regelmäßig den Wald genießen können. In ihrem Alltag sind sie auf Unterstützung und Begleitung angewiesen. Manche trauen sich nicht allein in den Wald, viele können es gar nicht allein. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand in der Gruppe nach zehn Minuten oder einer Stunde im Wald gesagt hätte: Können wir bitte zurückfahren. Ganz im Gegenteil. Sie nehmen die gemeinsame Zeit im Wald dankbar an.

Ich bin überzeugt, dass Menschen mit Behinderung von der Waldtherapie profitieren. Gleiches gilt meiner Meinung nach auch für Einrichtungen, die waldtherapeutische Angebote machen. Junge Menschen mit Behinderung dürfen sich aussuchen, in welche Werkstatt sie gehen. Waldtherapie wirkt spürbar und wissenschaftlich belegt positiv auf das Immunsystem, die körperliche Befindlichkeit und die seelische Gesundheit. Ein waldtherapeutisches Angebot kann also ein Aushängeschild für eine Einrichtung sein.“

Lutz Friedrichs ist Diplom-Sportwissenschaftler und Sporttherapeut und arbeitet in einer psychiatrischen Privatklinik. Er ist in einer Kleinstadt am Waldrand aufgewachsen und hat lieber draußen eine Hütte gebaut, als drinnen vorm Computer zu sitzen. In seiner Klinik gibt es bereits ein Programm „Natural Soul Sports und Präsenztherapie“, das als Sport- und Bewegungstherapie in der Natur angelegt ist. Das Programm hilft den Patientinnen und Patienten, in den Kontakt mit sich selbst, mit der Umwelt und ihren Mitmenschen zu kommen.

„Ich arbeite mit Menschen, die u.a. wegen affektiver Störungen, Angststörungen, ADHS, Burnout und Depression zu uns in die Klinik kommen. Bei uns wird hochfrequente Sport- und Bewegungstherapie angeboten – bis zu fünf Sportgruppen in der Woche und zusätzliche Einzeleinheiten. Seit 2022 führt uns das Programm „Natural Soul Sports“ bei Wind und Wetter nach draußen. Je nach Indikation und Vorlieben der Patientinnen und Patienten bieten wir in diesem Rahmen Outdoorsportarten wie Mountainbiken und Stand up Paddeln an, aber auch Achtsamkeitsübungen, Erlebnispädagogik und Land-Art.

Mit der Weiterbildung Waldtherapie hat sich meine Sicht auf Therapie in der Natur noch einmal verändert. Als Sporttherapeut und Übungsleiter bin ich es gewohnt, vor Gruppen zu stehen und Übungen anzuleiten. Waldtherapie ist aber eben mehr als eine Übung im Wald. Im Sport geht es häufig um das Aktivieren, in der Waldtherapie vor allem um das achtsame Spüren und Entspannen. Auch die waldbiologischen Zusammenhänge und die nachgewiesene Wirkung von Wald auf die Gesundheit sind mir nun bewusster. Die Weiterbildung Waldtherapie hat meinen therapeutischen Handwerkskoffer erweitert.

Mir ist ein Schlüsselerlebnis sehr präsent, das die Bedeutung des Waldes für mich spiegelt. Wir waren in Schweden im Wald unterwegs. Die Sonne stand tief, es waren kaum Wolken am Himmel. Ich trat aus dem Wald auf eine Lichtung am Ufer eines Sees. Die Gespräche in der Gruppe verstummten plötzlich. Da war nur Stille – eine Kuppel aus Stille, die uns umschloss. Dieses Bild und das Gefühl von damals begleiten mich, wenn ich mit meinen Patientinnen und Patienten im Wald arbeite. Die Therapie fühlt sich draußen nicht wie Arbeit an, sondern wie Freiraum.“